Spektrum_HS_Esslingen - page 66

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spektrum 46/2018
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INTERN
Viele bedeutende Forscher, Wissenschaftler und Ingenieure
stammen aus dem S¨¹dwesten Deutschlands und den an-
grenzenden Nachbarl?ndern oder sind hier t?tig gewesen.
In regelm??iger Folge soll an dieser Stelle jeweils eine dieser
Pers?nlichkeiten vorgestellt werden. Unsere Leserinnen und
Leser sind aufgefordert, ihren Namen zu erraten und die L?-
sung an die Redaktion des spektrum, Hochschule Esslingen,
zu H?nden von Sabine Svoboda, Kanalstra?e 33, 73728 Esslin-
gen (E-Mail:
) zu schicken. Einsen-
deschluss: 23. Juli 2018. Aus den richtigen Einsendungen wird
eine Gewinnerin beziehungsweise ein Gewinner ermittelt, die
beziehungsweise der einen B¨¹chergutschein im Wert von
€ 50,- erh?lt.
Im heutigen R?tsel geht es ¨C nach aktueller Berufsbezeichnung -
um einen Biochemiker. Allerdings stand das Arbeitsfeld unseres
Wissenschaftlers zu der Zeit, als er darin t?tig wurde, noch am
Anfang seiner Entwicklung. Es war erst zu Beginn des 19. Jahr-
hunderts neu entstanden und so war der heute daf¨¹r verwendete
Name noch nicht gepr?gt. Damals nannte man diesen ?ber-
gangsbereich zwischen Physiologie und Chemie noch
Physiolo-
gische Chemie
.
Geboren wurde unser Forscher 1844 in Basel. Sein aus dem
schweizerischen Emmental stammender Vater war Mediziner,
hatte unter anderem in Berlin studiert und war dann ab 1837 als
Professor f¨¹r Physiologie und Pathologie zuerst an der Universi-
t?t Basel, dann in Bern und ab 1850 wieder in Basel t?tig. Neben-
bei praktizierte er auch noch als Arzt. Auch sein Onkel wurde 1857
als Professor f¨¹r Anatomie und Physiologie in Basel berufen und
hat dort vor allem im Bereich des Nervensystems grundlegende
Forschungsarbeiten geleistet [1].
In dieser Familie von Akademikern wuchs unser Wissenschaftler
auf. Er war der ?lteste von f¨¹nf Br¨¹dern. Offenbar entwickelte er
schon fr¨¹h vielseitige Interessen, von der Musik bis hin zu der
umfangreichen Bibliothek des Vaters, durch die er sich nach Aus-
kunft seines Onkels systematisch und gr¨¹ndlich durchlesen hat.
Dies trug sicher dazu bei, dass er auf dem Gymnasium durchweg
ein sehr guter Sch¨¹ler war.
R?TSELECKE
HANNO K?SS
Nach dem Abschluss nahm er dann 1861 im Alter von gerade
17 Jahren in Basel ein Studium der Medizin auf, wo er unter an-
derem auch bei seinem Onkel Vorlesungen belegte. Der schrieb
sp?ter r¨¹ckblickend, sein Neffe sei damals im WS 1861/62 sein
begabtester H?rer gewesen.
Offenbar war er im Umgang mit anderen etwas zur¨¹ckhaltend.
Das lag aber wohl nicht nur an seinem Naturell sondern vor al-
lem an einer schon von Jugend an bestehenden Schwerh?rigkeit.
Er wurde jedenfalls von seinen Kommilitonen sehr gesch?tzt und
darum auch in den Vorstand der Zofingia gew?hlt, einer nicht-
schlagenden Studentenverbindung.
Ein Auslandssemester verbrachte er im Sommer 1865 in G?ttingen.
Dort arbeitete er im Labor des renommierten Professors Friedrich
Abb. 1: Professor f¨¹r Physiologische Chemie [1]
1...,56,57,58,59,60,61,62,63,64,65 67,68,69,70,71,72,73,74,75,76,...84
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