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spektrum 46/2018
BLICKPUNKT
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Faltbare, leichte, elektrifizierte und mitführbare Ultraleichtfahr-
zeuge für die ?last mile“ verschieben den Modal Split zuguns-
ten des ?ffentlichen Verkehrs in Metropolregionen mit bergiger
Topografie. Elektrifizierte Faltroller werden auf absehbare Zeit
in Deutschland nicht zugelassen sein, so dass die einzige mit-
telfristig verfügbare Alternative das faltbare EPAC (Electrical
Power Assisted Cycle) darstellt, das als wirklich leichtes und
tragbares Fahrzeug noch nicht am Markt verfügbar ist. Die
Hochschule Esslingen hat das mit 9,9 kg leichteste Falt-EPAC
entwickelt, mit dem Distanzen bis zu 8 km (?last five miles“)
auch in der Metropolregion Stuttgart in Anzug und Krawatte
überwunden werden k?nnen.
PEDALKRAFT-HYBRIDE F?R DIE LAST MILES
Die im Forschungsprojekt ?TrottiElec“ zun?chst untersuchten
elektrischen Faltroller werden nach Willen der Verkehrsministe-
rien in Stuttgart und Berlin keine Zulassung [1] erhalten. Daher
DIE LAST MILE(S) IN BERGIGEN METROPOLEN –
LEGAL UND SCHWITZFREI
OLIVER ZIRN, FABIAN SCHMIEL
wurde in der Fakult?t Fahrzeugtechnik ein Mikromobilit?tslabor
mit acht elektrifizierten Faltr?dern aufgebaut (siehe Abbildung 1),
um in zukünftigen Forschungsarbeiten mit für den Stra?enver-
kehr zugelassenen Versuchstr?gern arbeiten zu k?nnen.
Die für die Last Miles erreichbaren Eigenschaften dieser Hyb-
ridfahrzeuge, welche Pedalkraft (engl. human power) und elek-
trische Unterstützung kombinieren k?nnen, werden durch die
Fahrzeugkennlinien (Antriebskraft am Rad in Abh?ngigkeit von
der Geschwindigkeit) in Abbildung 2 beschrieben.
In Abbildung 2 ist die aus Ergometerstudien [2] abgeleitete Pe-
dalkraft in Abh?ngigkeit von der Fahrzeuggeschwindigkeit dar-
gestellt. Ein Fahrradfahrer bringt seine maximale Pedalleistung
P
Pmax
bei ca. 80-90 Pedal-Umdrehungen pro Minute ein. Die
Schwitzgrenze eines gesunden Erwachsenen bei umgebungstem-
peraturangepasster Kleidung und leichtem Fahrtwind betr?gt ca.
Abb. 1: FZ-Mikromobilit?tslabor (2.v.l. Fabian Schmiel mit dem 9,9 kg-EPAC-Strida-C1). (Quelle: Oliver Zirn)